Es ist bemerkenswert, daß derzeit wohl schon fast alle Marktteilnehmer inkl. vieler ehemaliger Inflationisten und manche Amanita-Abonnenten überzeugt sind, daß jetzt die große Deflation ansteht. Die Sentimentanalyse mittels Google Trends zeigt, daß die Leute plötzlich ganz verrückt nach Deflation googeln (http://www.google.com/trends?q=deflation&ctab=0&geo=all&date=all&sort=0). Das ist ein gutes Zeichen, denn die Masse liegt in der Regel falsch, wenn es einen starken Konsens gibt. Das letzte Mal gab es eine große Deflationsdebatte im Mai 2003 nach einer Bemerkung von Abgott Greenspan, Öl als Rohstoff der Inflation legte um +100% im darauffolgenden Jahr zu... Je mehr sich die Leute mit Deflation beschäftigen und danach googeln, desto wahrscheinlicher wird die Inflation.
Ganz im Gegensatz dazu war der Suchbegriff Inflation bis 2007 seltsamer immer noch ein "Geheimtip", trotz explodierender Preise sanken (!) sogar die Suchanfragen und das Nachrichtenvolumen blieb ziemlich stabil (http://www.google.com/trends?q=inflation&ctab=0&geo=all&date=all&sort=0). Seltsamerweise sanken Ende 2004, Ende 2005, Ende 2006 und Ende 2007 die Suchanfragen nach Inflation stark ab, ziemlich genau bei wichtigen Öl-Tiefs (grob kann man sagen: Öl = Inflation). Das Ansteigen der Suchanfragen nach Inflation im Frühjahr 2008 war sicherlich ein Zeichen der Überhitzung, ebenso wie der Launch des Hyperinflationszertifikats DE000MS0JY60 vor 2 Monaten.
Auch der Anleihenmarkt preist Deflation ein (Link).
Aufgrund von Fragen möchte ich hier die 7 populärsten Irrtümer diskutieren, zumal die Systempresse dazu wie üblich vor allem Halbwahrheiten und Unsinn verbreitet.
1. Irrtum: "Wir sind schon in einer Deflation"
Dies ist die absurdeste Annahme überhaupt, wir sehen zur Zeit einen kleineren Rückgang der Inflation, das Wachstum von US-M3 (rekonstruiert) ging vom Allzeithoch +17% auf +13% zurück, Euro-M3 fiel etwa gleich viel von +12.3% auf +8.6% Jahreswachstum (http://sdw.ecb.europa.eu/quickview.do?SERIES_KEY=117.BSI.M.U2.Y.V.M30.X.I.U2.2300.Z01.A). Die offizielle Euro-Inflation ging von 4.0% auf 3.6% zurück (http://sdw.ecb.europa.eu/quickview.do?SERIES_KEY=122.ICP.M.U2.N.000000.4.ANR), die wahre Inflation dürfte ungefähr um 100% höher liegen.
Die wenigsten Experten verstehen die Bedeutung der intra-inflationären ZyklenEin Zyklus ist ein immer wiederkehrendes Phänomen (in den Märkten).: es gibt entweder eine Vermögensgüter-Inflation oder eine Konsumentenpreis-Inflation, d.h. die aufgeblähte Geldmenge kann in die Märkte oder zum Verbraucher gehen. 2007-8 sahen wir teilweise eine Abschwächung der Assetprice-Inflation zugunsten der Konsumenteninflation.
Natürlich verläuft auch eine Inflation ebenso wenig wie irgendetwas anderes linear: selbst die +2500% Rallye von Gold und die +3500% Rallye von Silber in das Hoch 1980 war Mitte der 70er durch eine Korrektur von 6 Monaten im Silber und sogar von 18 Monaten im Gold unterbrochen, mit einer Halbierung der Preise. Die Geldschöpfung (M3) folgt einem 11-Jahres-ZyklusEin Zyklus ist ein immer wiederkehrendes Phänomen (in den Märkten)., das M3-Wachstumshoch ist das Hoch im Sonnenfleckenzyklus (zuletzt 2000-2001). Dann gibt es noch einen Halbzyklus von 5.5 Jahren, welcher Ende 2007/ Mitte 2008 sein Hoch setzte, daher läuft zur Zeit die größte Korrektur im Zeitraum +/- 5 Jahre. Parallel dazu, daß sich der Sonnenfleckenzyklus verzögerte, verzögerte sich auch das Hoch von M3: Euro-M3 toppte im Oktober 2007 (= Aktien-Hoch) und US-M3 im Juli 2008 (= Rohstoff-Hoch). Das nächste 11-Jahres-Hoch mit dem Sonnenfleckenmaximum 2012 sollte das Hoch der HyperinflationHyperinflation ist Inflation, die völlig aus dem Ruder gerät. Globale Hyperinflation im weiteren Sinne definiere ich als einen Anstieg der $-Inflation auf ein neues Allzeitzeithoch bei 20-30% pro Jahr, Hyperinflation im engeren Sinne ist 20-30% Inflation im Monat. sein.
2. Irrtum: "Die Lage ist schlecht, daher sinkt die Inflation bzw. es droht sogar eine Deflation"
Diese Regel gilt nur im Metallstandard, in der Endphase des Fiat-Pyramidenspiels wird diese natürliche und sinnvolle Regel auf den Kopf gestellt und es gilt prinzipiell: je niedriger das BIP-Wachstum, desto höher die Inflation. Die wirtschaftlich schwachen Jahre Ende der 70er bis Anfang der 80er waren durch sehr hohe Inflation gekennzeichnet: das Inflationshoch war +18.6% Anfang 1980 (langfristigLangfristig bezieht sich auf einen Zeithorizont von Jahren. ist es jedoch genau umgedreht, denn jeder deflationäre Effekt muß (!) x-fach inflationär überkompensiert werden und das ist inflationär. Eine echte nachhaltige Deflation ist in der Endphase des Fiat-Systems nicht mehr möglich, denn sie würde das System kollabieren lassen! "Inflate or Die" ist die Hauptspielregel, das ist so einfach, daß es niemand versteht... Inflation schmilzt nämlich mit ihrer unsichtbaren Zauberhand die Realschulden ab, z.B. haben die US-Staatsanleihen eine negative Verzinsung von etwa 10% (die Inflation übersteigt die Zinsen um soviel), d.h. die bestehenden Realschulden sinken pro Jahr um etwa 10% (die Anleihenhalter sind die Dummen). Inflation ist der einzige Weg, damit die ganzen faulen Kredite nicht ausgebucht werden müssen: wenn z.B. irgendein Müllpapier (CDS o.ä.) mit 100 in der Bilanz steht, aber in Wahrheit nur 50 am Markt bekommt, dann braucht es +100% Inflation, damit der Marktwert nachzieht, oder wenn der Marktwert 20 ist, braucht es +400% Inflation. Dies ist eine höchst schematische Darstellung, da spielen noch viele Faktoren hinein, deren Diskussion hier zu weit führen würde. Am Grundprinzip ändert sich jedoch nichts: Inflation und nur Inflation kann das Kartenhaus zeitweilig vor dem Zusammenbruch bewahren.
Deswegen stellt in der gegenwärtigen Endzeit schon eine geringe Reduktion der Geldmengenausweitung eine Katastrophe dar. Die Giralgeldschöpfung durch die Geschäftsbanken kam 2008 ins Stocken, daher mußten Zentralbanken einspringen, um das Pyramidenspiel am Leben zu erhalten für ein paar Jahre. M0 ist das Zentralbankgeld bzw. die monetäre Basis (langfristigLangfristig bezieht sich auf einen Zeithorizont von Jahren. (seit 1929) legten die Aktienmärkte inflationsbereinigt wenig bis gar nichts zu, d.h. fast alle (nominellen) Gewinne sind Scheingewinne, die auf die Geldentwertung zurückzuführen sind. Positiv formuliert: Aktien sind auf lange Sicht der beste Inflationsschutz, nicht mehr, aber auch nicht weniger. Die Pearson-Korrelation des Dow Jones mit der Zeitachse seit 1982 ist r=95.7%, d.h. die Kursentwicklung des Dow Jones ist fast ausschließlich eine Funktion der Zeit. In einem Papiergeldsystem ist Zeit wiederum fast gleichzusetzen mit Geldentwertung bzw. Inflation. Was praktisch niemand weiß ist, daß Aktien und nicht (!) Rohstoffe auf Sicht von etlichen Jahrzehnten der beste Inflationsschutz sind, denn Rohstoffe bleiben im Schnitt um 1-2% pro Jahr hinter der Inflation zurück. Das ist der langfristigeLangfristig bezieht sich auf einen Zeithorizont von Jahren. Blickwinkel, kurzfristig hebeln Aktien und Rohstoffe jedoch Veränderungen der Wachstumsrate der Geldmenge M3 wie oben beschrieben.
3. Irrtum: "Die laufenden und drohenden Bankrotte sind deflationär"
Dies ist maximal ganz kurzfristig richtig, mittel- und langfristigLangfristig bezieht sich auf einen Zeithorizont von Jahren. ist es jedoch genau umgedreht, denn jeder deflationäre Effekt muß (!) x-fach inflationär überkompensiert werden und das ist inflationär. Eine echte nachhaltige Deflation ist in der Endphase des Fiat-Systems nicht mehr möglich, denn sie würde das System kollabieren lassen! "Inflate or Die" ist die Hauptspielregel, das ist so einfach, daß es niemand versteht... Inflation schmilzt nämlich mit ihrer unsichtbaren Zauberhand die Realschulden ab, z.B. haben die US-Staatsanleihen eine negative Verzinsung von etwa 10% (die Inflation übersteigt die Zinsen um soviel), d.h. die bestehenden Realschulden sinken pro Jahr um etwa 10% (die Anleihenhalter sind die Dummen). Inflation ist der einzige Weg, damit die ganzen faulen Kredite nicht ausgebucht werden müssen: wenn z.B. irgendein Müllpapier (CDS o.ä.) mit 100 in der Bilanz steht, aber in Wahrheit nur 50 am Markt bekommt, dann braucht es +100% Inflation, damit der Marktwert nachzieht, oder wenn der Marktwert 20 ist, braucht es +400% Inflation. Dies ist eine höchst schematische Darstellung, da spielen noch viele Faktoren hinein, deren Diskussion hier zu weit führen würde. Am Grundprinzip ändert sich jedoch nichts: Inflation und nur Inflation kann das Kartenhaus zeitweilig vor dem Zusammenbruch bewahren.
Deswegen stellt in der gegenwärtigen Endzeit schon eine geringe Reduktion der Geldmengenausweitung eine Katastrophe dar. Die Giralgeldschöpfung durch die Geschäftsbanken kam 2008 ins Stocken, daher mußten Zentralbanken einspringen, um das Pyramidenspiel am Leben zu erhalten für ein paar Jahre. M0 ist das Zentralbankgeld bzw. die monetäre Basis (http://de.wikipedia.org/wiki/Geldbasis), sie wächst zur Zeit bereits auf Allzeithoch, der obere Chart zeigt die Zeitreihe bis Oktober, der untere bis November (fast schon +40%!!!). Die Geldmenge läuft der Konsumentenpreisinflation voraus, der US-CPI explodierte im Spitzenmonat (Juli 1946) auf +99% gegenüber dem Vorjahr.
Wenn wir dieses Mal mit einer nur 100%igen Inflation davonkämen, wäre das schon ein ziemliches Wunder. Das Wachstum der Geldmenge FTTM (Fed & Trashery Total Money) hat sich durch das ganze Geldpumpen schon auf unfaßbare +140% gegenüber dem Vorjahr beschleunigt (http://www.nowandfutures.com/images/fed_all.png), eine Inflationswelle unvorstellbaren Ausmaßes rollt auf die Welt zu in den nächsten Jahren.
Bankkredite wachsen laut dem letzten Brief von John Mauldin in den letzten 1.5 Monate um annualisierte 50%! Dasselbe sehen wir auch anhand der Staatausgaben, denn Staatsausgaben und Inflation korrelieren sehr hoch miteinander, wie der Chart unten zeigt (die von mir hinzugefügte rote Linie versucht den Einfluß der gefälschten Inflationszahlen zu korrigieren): 2009 sollten wir laut David Greenlaw, Chefökonom von Morgan Stanley, ein US-Budgetdefizit von etwa $2 Billionen haben, was unfaßbaren 10-15% des offiziellen US-BIPs entspricht (bisheriger Rekord: 1983 mit 6%) und gar 15-20% des echten BIPs, wenn man die statistischen Betrügereien rausrechnet. Die Staatsausgaben dürften daher um 50-100% oder mehr steigen und die US-Inflation auf dieses Niveau katapultieren, ins Inflations-Nirwana. Die Korrelation funktioniert erst seit dem Schließen des Goldfensters 1971 perfekt, im 'halben Goldstandard' vorher war die Korrelation deutlich schwächer. Vergessen wir nicht: indem der Staat die Bürger heimlich bestiehlt in der Inflation, ist der Staat der Hauptnutzenträger der Inflation. Dazu ein Zitat von Alan Greenspan: "Staatsverschuldung ist einfach ein Mechanismus für die versteckte Enteignung von Vermögen [durch Inflation, Anm.]."
4. Irrtum: "Ein deutlicher Rückgang der Rohstoffpreise (bzw. das Platzen einer Blase) bedeutet eine Deflation"
Diese Annahme stimmt so sicher nicht in einem reinen Papiergeldsystem (seit 1971), ein Rückgang der Rohstoffpreise ist lediglich disinflationär (Daten von shadowstats.com):
-
1980 platzte die Rohstoffblase und die US$-Inflation fiel von 14.8% auf 3.3% zurück in 38 Monaten (um 11.5%)
-
1990 platzte die Japan-Blase (Aktien & Immobilienblase) und der Ölpreis begann eine scharfe Baisse, der CPI fiel von 8.6% auf 5.1% in 16 Monaten (um 3.5%)
-
2000 platzte die Aktien-Blase, der CPI fiel von 10.0% auf 7.5% in 18 Monaten (um 2.5%)
-
2007 platzte v.a. die Immo-Blase, der CPI fiel bislang von über 13% auf unter 12% bis jetzt (um ca. 1.5%)
Der Schlüssel zum Verständn ist, daß die Rohstoffe - und eigentlich die Finanzmärkte generell - hoch mit der Rate of Change (Wachstumsrate gegenüber dem Vorjahr) korrelieren, wobei hier M3 die Schlüsselrolle einnimmt. Das Wachstum von Euro-M3 toppte im Oktober 2007 (= Aktien-Hoch) und US-M3 im Juli 2008 (= Rohstoff-Hoch gemessen am CCI-Index). M3 ist seither mit 4% in der größten Korrektur seit etlichen Jahren, diese Korrektur wurde von Rohstoffen & Aktien nach unten gehebelt genauso wie der Anstieg vorher. M3 hat sich jedoch schon wieder etwas erholt, dieser unglaubliche M0-Spike wird praktisch mit Sicherheit zu einer massiven Ausweitung von des M3-Wachstums auf zunächst 20-30% oder mehr führen, jedoch mit einiger Verzögerung. Natürlich ist Inflation kein linearer Vorgang: selbst die +2500% Rallye von Gold und die +3500% Rallye von Silber in das 1980er Hoch wurde Mitte der 1970er durch eine Halbierung der Preise unterbrochen, die 6 Monate im Silber und gar 18 Monate im Gold dauerte
5. Irrtum: "Inflation ist schlecht für die Aktienmärkte"
Es hat sich immer noch nicht herumgesprochen zu den meisten Analysten, daß jemand davon profitiert, wenn die Konsumenten höhere Preise zahlen: die Unternehmen, die diese Preise in Rechnung stellen nämlich. Der Hintergrund: Analysten setzen häufig Inflation und Zinsen stillschweigend gleich, was ein schwerer Fehler ist. Fakt ist, daß hohe Zinsen tatsächlich pures Gift für die Aktienmärkte sind, während Inflation bullisch ist. Historisch gesehen laufen Inflation und Zinsen relativ gleich, doch sie haben sich im letzten Jahrzehnt komplett entkoppelt. Beim Inflationshoch Anfang der 1980er Jahre standen sich noch Zinsen der 10jährigen Staatsanleihen & Inflation ebenbürtig bei etwa 15% gegenüber, auch 1990 gab es noch ein Gleichgewicht bei 8-9%. Seither jedoch läuft alles aus dem Ruder, die 10jährigen rentieren 4%, während die Inflation auf 13% anstieg (im Paralleluniversum der statistischen Betrügereien natürlich viel niedriger).
Wirklich langfristigLangfristig bezieht sich auf einen Zeithorizont von Jahren. (seit 1929) legten die Aktienmärkte inflationsbereinigt wenig bis gar nichts zu, d.h. fast alle (nominellen) Gewinne sind Scheingewinne, die auf die Geldentwertung zurückzuführen sind. Positiv formuliert: Aktien sind auf lange Sicht der beste Inflationsschutz, nicht mehr, aber auch nicht weniger. Die Pearson-Korrelation des Dow Jones mit der Zeitachse seit 1982 ist r=95.7%, d.h. die Kursentwicklung des Dow Jones ist fast ausschließlich eine Funktion der Zeit. In einem Papiergeldsystem ist Zeit wiederum fast gleichzusetzen mit Geldentwertung bzw. Inflation. Was praktisch niemand weiß ist, daß Aktien und nicht (!) Rohstoffe auf Sicht von etlichen Jahrzehnten der beste Inflationsschutz sind, denn Rohstoffe bleiben im Schnitt um 1-2% pro Jahr hinter der Inflation zurück. Das ist der langfristigeLangfristig bezieht sich auf einen Zeithorizont von Jahren. Blickwinkel, kurzfristig hebeln Aktien und Rohstoffe jedoch Veränderungen der Wachstumsrate der Geldmenge M3 wie oben beschrieben.
Der Chart unten zeigt, daß es reale Zugewinne im Dow Jones Industrials primär im 19. Jahrhundert gab, seit 1929 gehen wir jedoch seitwärts. Durch die Manipulation der CPI-Daten seit den 1980ern bildeten wir im Dow in Wahrheit kein signifikantes neues Allzeithoch, eher nur ein Doppelhoch zu 1929 und 1966 (dies deuten die hinzugefügten roten Striche an). Silber verhielt sich genau umgekehrt, es war im 19. Jahrhundert noch stark, im 20. Jahrhundert von der Ausnahme rund um das Hoch 1980 jedoch ein schlechtes Investment.
Bei dieser Gelegenheit noch eine Nebenbemerkung: es ist grotesk, aber 99% der sog. Experten verstehen nicht, daß die Aktienmärkte gemessen an der US-Leitbörse bereits die größte Baisse der Geschichte erlebt haben! Das inflationsbereinigte SPX-Allzeithoch 1553 Punkte vom März 2000 wäre heute bereinigt mit der echten Inflation (die viel größer ist als die gefälschten Zahlen) etwa 3500, beim Stand von 840 fiel der SPX damit inflationsbereinigt 76% (!) unter dem Allzeithoch. Damit erleben wir so ziemlich den größten Rückgang der Geschichte, nur 1929-32 brachte für den Dow Jones vergleichbare reale Verluste von -80% mit sich (da wir damals unter dem Goldstandard eine Deflation hatten, waren die nominellen Verluste größer als die realen). Man sollte allerdings berücksichtigen, daß der Dow Jones vor 80 Jahren noch eine halb-spekulativer Index war und eigentlich vergleichbar ist mit einer Mischung von S&P 500 und Nasdaq 100 heute. Die Blue Chips waren vor allem im Transports Index, heute ist der Dow der blaueste der Blue Chip Indizes. Der Nasdaq 100 fiel bereits auf -88% unter dem Hoch 2000, das arithmetische Mittel von -76% und -88% ist -82%, d.h. wir haben schon den größten Realverlust der Aktienmärkte in der Geschichte des Kapitalismus! Dies wird jedoch von 99% der Marktteilnehmer nicht erkannt... welche Ironie!
Die nächstgrößeren Rückgänge in der Geschichte des Kapitalismus waren nur die Baissen 1906-1921 und 1968-1982 mit jeweils etwa -70%. Die größten Rückgänge im 19. Jh. waren geringer, da der Goldstandard ein Finanzsystem viel mehr stabilisiert und Blasen schwächer ausfallen, daher waren auch die Crashs waren viel weniger ausgeprägt. Nach der größten Baisse in der Geschichte des Kapitalismus fragt man sich natürlich: wie tief also sollen die Indizes denn noch fallen? In die gleiche Kerbe schlägt eine Analyse des Sentiments, welches in den letzten Wochen so pessimistisch wurde, daß man sagen kann: wenn wir morgen noch nicht alle tot, ist das schon eine sehr positive Überraschung! ;-)
6. Irrtum: "Jetzt droht eine Deflation wie in den 1930ern"
Ganz sicher nicht, denn bis 1933/34 gab es (in den USA) einen Goldstandard, dann eine Mischform, seit 1971 haben wir ein reines Papiergeldsystem, dieses tendiert im besten Falle zur Stabilität (dies trifft tw. auf Japan zu), im Normalfall jedoch zur Inflation und niemals zur Deflation!
7. Irrtum: "Ausgehend von den USA drohen uns jetzt japanische Verhältnisse"
Japan ist in entscheidenden Dingen 180° positioniert als die USA, daher sollte man auch ein 180° anderes Ergebnis erwarten (siehe auch diesen Artikel):
(a) Japan gibt im Gegensatz zu den USA nicht Unmengen an Geld für Kriege aus, und grundsätzlich gilt folgende Gleichung: Krieg = Inflation (sowohl Inflation als auch Kriege sind Ausdruck zerstörerischer Yang-Energie).
(b) Japan war und ist eine sehr wettbewerbsstarke Nation, das Land ist gemeinsam mit Deutschland Exportweltmeister - im Gegensatz zu den USA, die dauernd an Wettbewerbsfähigkeit verlieren
(c) Japan ist gesellschaftlich gesehen immer noch eine solide Nation, deren Einheit wenig geschwächt ist durch Multikulti, was vor allem durch die IlluminatiDie Illuminati sind eine Art geheime Weltregierung, vorrangiges Ziel ist es, die Neue Weltordnung (NWO) zu erschaffen, das ist eine autoritär-faschistische Weltdiktatur mit Totalüberwachung jedes Menschen mithilfe eines implantierten Chips. Eine exoterische Schlüsselinstitution der Illuminati sind z.B. die Bilderberger. Hellsichtige nehmen diese (Un-) Menschen mit total schwarzer Aura, ohne den Lichtpunkt im Herzchakra und als reptilienartig wahr, daher auch mein Kosename "Reptilien" für die Illuminati. Empfohlene Autoren für den Einstieg: Jan van Helsing, Alex Jones (infokrieg.tv), Armin Risi, Eustace Mullins, Gerhard Wisnewski, Walter Veith (youtube.com), Svali. gefördert wird, um die Nationalstaaten auszuradieren und damit die Weltdiktatur (die "Neue WeltordnungDie Neue Weltordnung (NWO) ist die von den Illuminati angestrebte autoritär-faschistische Weltdiktatur mit Totalüberwachung jedes Menschen mithilfe eines implantierten Chips. Dahinter stehen die Illuminati, die eine Art geheime Weltregierung sind. Eine exoterische Schlüsselinstitution der Illuminati sind z.B. die Bilderberger. Eine guter Zusammenfassung finden Sie auf http://tinyurl.com/ya57f8c") vorzubereiten. Japan hat einen äußerst geringen Ausländeranteil und auch eine der geringsten Kriminalitätsraten der Welt, im Vergleich zu den 'hochkriminellen' USA mit der höchsten Kriminalitätsrate unter der Industriestaaten..
(d) Der Yen war nie die Weltreservewährung wie der Dollar.
(e) Ganz im Gegensatz zu den USA gab es in Japan nach dem Platzen der Blase eine hohe Sparquote, die Verschuldung ist fast ausschließlich inländisch und nicht primär im Ausland.
(f) Nach dem Platzen der Blase 1990 fiel das Geldmengenwachstum von +12% auf 0% zurück (und tw. sogar in den negativen Bereich) und daher ging auch die Inflation stark zurück, was die natürliche Reaktion und ein Zeichen wirtschaftlicher Gesundheit ist. Im Westen passierte nach dem Platzen der Aktienblase 2000 genau das Gegenteil: die Druckerpressen rotieren seither wie niemals zuvor in der Geschichte. Dies erklärt auch, warum der Nikkei-Index auf den tiefsten Stand seit Anfang der 1980er zurückfiel: fast ausschließlich deswegen, weil der Yen kaum entwertet wurde (Link). Die erwähnte Grundregel findet auch hier Anwendung: je besser die Lage (Japan ist nach wie vor in einer vergleichsweise starken Lage), desto geringer die Inflation.
(g) Die von Japan neu geschaffene Geldmenge ging vor allem ins Ausland (Carry Trade), d.h. das japanische Geld pumpte anderswo als in Japan Blasen auf.
Zusammengefaßt kann man sagen, daß die Deflationsgefahr so real ist wie die Gefahr, am Nordpol einen Hitzetod zu erleben. Die aktuelle Deflationsdebatte ist ein von der Systempresse lancierter Hoax im Dienste von Hochfinanz und Politik, um die Leute in die Irre zu führen und den Weg für die kommende Inflationswelle zu ebnen, welche das Vorstellungsvermögen von 99% der Menschen sprengt, auch wenn das in den nächsten Monaten noch nicht ersichtlich ist.